Video Blog - Anschläge wie Magdeburg oder New Orleans können technisch verhindert werden

8. Januar 2025

Könnte die Technik verhindern, dass Autos oder Lkw auf Menschen zuhalten? Meine Meinung: Aber sicher könnte sie das! Nach den Anschlägen in Magdeburg und New Orleans und vielen anderen in der Vergangenheit sollten wir mal darüber reden, wie wir solche Szenarien grundsätzlich stoppen können.

Erstens werden wir nie durch Absperrungen alles verhindern können. Zweitens hat es Amokfahrten oft und an anderen Stellen gegeben. Gerade erst in London, wo jemand nach einem Diskostreit in Menschen hineinrast. Und drittes hat es schon Tote durch medizinische Notfälle gegeben, wie vor einigen Jahren in der Berliner Invalidenstraße.

Was wir brauchen, um das technisch zu verhindern, ist in vielen neueren Autos schon drin oder könnte drin sein: Radar-/Lidarsensoren und idealerweise zwei Kameras. Dann müsste die Software nur noch auf die entsprechenden Szenarien angelernt und für diese Situationen ausgelegt werden. Und zwar, anders als der schon vorhandene Notbremsassistent, nicht übersteuerbar. Aus meiner Sicht jedenfalls kein Hexenwerk.

Insgesamt müssen wir wegkommen von den vielen individuellen Entscheidungen, die dieser große und gefährliche Gegenstand möglich macht. Warum fordern das nicht alle, die für die Vision Zero sind? Irgendwie ist das Auto als Träger individuelle Freiheitsrechte wohl (noch) unantastbar und kann so lange dann auch im Großen, wie auch in den vielen „kleinen“ Aggressionstaten als Waffe eingesetzt werden.

Kommen wir zur technischen Umsetzbarkeit: Die Hersteller behaupten allen Ernstes, solange Schilder schlecht lesbar und Spuren schlecht erkennbar sind, könne man das nicht machen. Im gleichen Atemzug beklagen sie sich über (angeblich) nicht vorhandene gesetzliche Grundlagen für autonomes Fahren. Wenn die nur da wären, könne man sofort fahrerlos fahren, mindestens mal Taxi. Ja, Leute: Wenn das so ist, müsstet ihr ja das oben geforderte mühelos umsetzen können, denn das wäre ja Voraussetzung für einen sicheren Betrieb. Entweder - oder!

Sinnvoller Einwand: Das würde ja kurzfristig nicht helfen, da es nur über Neufahrzeuge auf die Straße kommt. Das ist korrekt, aber auch andere Assistenzsysteme, zuvorderst ESP und Abbiegeassistent, kamen nur langsam. Aber irgendwann sind sie in allen Fahrzeugen drin und man muss ja mal anfangen. In Mietwagen, wie in Magdeburg und New Orleans, geht das übrigens sehr schnell. Demgegenüber werden all die mehr oder minder sinnvollen Forderungen und Vorschläge, die sich jetzt medial anschließen, bis dahin wie üblich im Papierkorb des Vergessens gelandet sein.

Deshalb sollten wir jetzt in die Debatte zur Fortschreibung der EU-General Safety Regulation diese Punkte mit Macht einbringen.

Ihre Ansprechpartner
Siegfried Brockmann, Geschäftsführer der Björn Steiger Stiftung
Siegfried Brockmann

Geschäftsführer Unfallprävention
030-39821-7277s.brockmann@steiger-stiftung.de
Yvonne 
Unger

Referentin Projektsteuerung und Kommunikation
030-39821-7278y.unger@steiger-stiftung.de
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