Fußgängern sicheres Überqueren der Fahrbahn ermöglichen

28. Januar 2025

Rund zwei Drittel aller Unfälle mit Verletzten und Getöteten, an denen Fußgänger beteiligt waren, sind nicht vom Fußgänger verursacht worden. Falls bei diesen Unfällen eine Person getötet wurde, war dies fast immer der Fußgänger. Bei Unfällen zwischen Fußgängern und Radfahrern, bei denen es noch am ehesten ein anders Bild ergeben könnte, ist der Fußgänger zwar immerhin zu rund 40 Prozent der Verursacher. Aber auch hier ist er fast immer der Leidtragende: Vier von fünf Todesopfer in dieser Konstellation waren Fußgänger.

Der Deutsche Verkehrsgerichtstag beschäftigt sich in diesem Jahr mit dieser Thematik unter der Überschrift „Opfer oder Täter“. Da ist dann doch bei dem Versuch, dem Thema besonderen Drive zu geben, etwas dick aufgetragen worden. „Täter“ wäre ohnehin schon grenzwertig. Aber die Zahlen sprechen auch eine klare Sprache: Fußgänger sind diejenigen, die unseres Schutzes und unserer besonderen Anstrengung bedürfen.

Viele mögliche Maßnahmen sind bekannt und oft diskutiert. Ich möchte mal die Aufmerksamkeit auf zwei Dinge lenken, die sich bei der Statistikauswertung als besonders problematisch gezeigt haben.

➡️Erstens sind rund 50 Prozent aller getöteten Fußgänger über 70 Jahre alt, 40 Prozent sogar über 75. Häufig wollten die von einer Fahrbahnseite auf die andere, können aber durch vielfache Einschränkung nicht bis zu nächsten sicheren Querungsstelle laufen. Sie gehen dort über die Straße, wo sie sich gerade befinden. Wir müssen also möglichst die Querungsstellen dort haben, wo der Bedarf ist. Das heißt nicht nur mehr davon, sondern vor allem an den richtigen Stellen. Das geht aber nur, wenn man die Fußverkehrsströme ermittelt. Das machen Kommunen in der Regel nicht, weil es nicht einfach ist. Nicht einfach – aber machbar. Und aus meiner Sicht auch nötig.

➡️Zweiter Punkt: Knapp die Hälfte aller getöteten Fußgänger starb in den vier dunklen Monaten November bis Februar. Wir müssen allen zunächst mal ins Bewusstsein rufen, dass Fußgänger die einzigen Verkehrsteilnehmer sind, die keine eigene Lichtquelle haben. Gerade bei Regen ist dies aber für die Sichtbarkeit entscheidend. Deshalb müssen wir wenigstens dafür sorgen, dass hellere Kleidung getragen wird, am besten reflektierend.

Ihre Ansprechpartner
Siegfried Brockmann, Geschäftsführer der Björn Steiger Stiftung
Siegfried Brockmann

Geschäftsführer Unfallprävention
030-39821-7277s.brockmann@steiger-stiftung.de
Yvonne 
Unger

Referentin Projektsteuerung und Kommunikation
030-39821-7278y.unger@steiger-stiftung.de
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